Kreppelzeitung
Kreppelzeitungen bzw. Krebbelzeitungen erscheinen zur Fastnachtszeit in verschiedenen Landesteilen Hessens als satirische oder zumindest humoreske Druckschriften, meist herausgegeben von den örtlichen Fastnachtsvereinen. Sie haben oft eine weit zurück reichende Tradition.
Ihren Namen hat sie von den in siedendem Fett gebackenen "Kreppeln", die um diese Zeit bevorzugt angeboten oder auch privat gebacken werden.
Gelegentlich hatten solche Krebbelzeitungen sogar größere politische Wirkungen: 1936 wurde die Ausübung der Klaa Pariser Fastnacht in Frankfurt-Heddernheim von den Nationalsozialisten verboten, da das Titelbild einer Krebbelzeitung der "Heddemer Käwwern" einen Linolschnitt zeigte, der offensichtlich Adolf Hitler mit Narrenkappe darstellte.
Historischer Hintergrund
In der Wilhelminischen Zeit suchte man in der Pflege des Humors und humoristisch verfasster Lyrik ein Gegengewicht zur neuen, sachlichen Industriewelt, dem Jugendstil und zur zeitflüchtigen Romantik - aber auch die Machtpolitik Kaiser Wilhelms II. sowie die stets latente Kriegsgefahr prägten das Empfinden der Bürger.
Das Bedürfnis nach freiem Wort und freier Meinungsäußerung veranlasste bereits 1852 den bekannten Altmeister mainfränkischer Mundart, Friedrich Stoltze zur Herausgabe seiner Krebbelzeitung (in Frankfurt schrieb man dies mit "bb") und der Frankfurter Latern, die 1866 verboten wurde, als die freie Reichsstadt Frankfurt am Main ihre politische Selbständigkeit einbüßte.
Quelle: wikipedia.org