Epochale Brauchschwerpunkte
In der zeitlichen Entwicklungsabfolge stehen die aus der kirchlichen Fastenordnung abgeleiteten Brauchformen wohl an erster Stelle. Hier gestanden die das Volksleben fast allmächtig regelnden Kirchenordnungen den Gläubigen am Tage vor dem eigentlichen Fastenbeginn einen gewissen Freiraum zu. Dass dabei Essen und Trinken, Übermut und Ausgelassenheit in den Mittelpunkt rückten, ist leicht verständlich. Heischeumzüge und Festgelage, Spottspiele und Rügebräuche, Vermummungen und Verhöhnungen, Zunfttänze und Schembartumzüge sind als manifeste Erscheinungen des ausgelassenen Vorfastentreibens dieser Epoche urkundlich nachweisbar.