Narrenzunft
Als Narrenzunft bezeichnen sich die örtlichen Fastnachtsvereine der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Meistens sind sie die Zünfte der Rechtsform eines eingetragenen Vereins e.V. organisiert.
Zweck und Ausrichtung
Die Narrenzünfte pflegen die Fastnachtsbräuche ihres jeweiligen Heimatorts. Hierzu gehören die Ausrichtung der traditionellen Veranstaltungen wie das Narrenbaumsetzen zu Beginn der Fastnacht oder der häufig als Narrensprung bezeichnete Umzug. Jede Narrenzunft hat eine oder mehrere Gruppen (Figuren), die dasselbe als Häs bezeichnete Kostüm tragen. Die jeweiligen Figuren stehen häufig in Beziehung zu historischen Begebenheiten, Legenden oder Sagen aus dem Heimatort der Zunft.
Neben den Gruppen gibt es in vielen Narrenzünften auch noch Einzelfiguren. Jede Narrenzunft hat einen eigenen Narrenruf. Organisiert sind die Zünfte meist als gemeinnützige eingetragene Vereine. Der Vereinsvorstand wird meist als Zunftmeister bezeichnet.
Narrenzünfte wurden ab Anfang des 20. Jahrhunderts, vor allem aber ab den 20er Jahren gegründet. Der althergebrachte Name Narrenzunft sollte auch die Ausrichtung auf das alte Fastnachtsbrauchtum zum Ausdruck bringen und damit einen bewussten Gegensatz zu den rheinisch geprägten Narren- oder Karnevalsgesellschaften bilden.
Mittlerweile gibt es schätzungsweise 1.700 Narrenzünfte oder -vereine im Gebiet der schwäbisch-alemannischen Fasnet, die sich durch Neugründungen zunehmend auch nach Norden in die evangelischen Gebiete Baden-Württembergs ausbreitet.
Narrenvereinigungen
Die meisten Narrenzünfte gehören einer Narrenvereinigung an, deren Aufgabe zum Beispiel die Herausgabe und Fortentwicklung von Richtlinien zur Einhaltung der Fastnachtstraditionen, die Organisation regelmäßiger Narrentreffen und die Vertretung der Zünfte nach außen (Lobbyarbeit) ist. Die 1924 gegründete Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) ist die älteste derartige Vereinigung.Quelle: wikipedia.org